Die katholische Kirche in Petershagen

Die Pfarrvikariekirche der Gemeinde St. Elisabeth steht in der Hohoffstraße in Petershagen. Die Kirche wurde in den Jahren 1956 bis 1958  erbaut und am 15. März 1958 durch den Erzbischof Lorenz Jäger mit dem Patronat St. Johannes Baptist feierlich konsekriert.

Der Bau der Kirche

Im Herbst 1954 fasst der Kirchenvorstand den Baubeschluss, und am 15. Juli 1956 kann der Grundstein gelegt werden. Der Grundstein, ein rechteckig behauener Sandstein, zeigt links die Aufschrift: “Opus Justitiae Pax“. Dies ist der Wahlspruch des Papstes Pius des XII, und er bedeutet: Gerechtigkeit schafft Frieden. Man sieht außerdem das Wappen des Papstes und rechts die Jahreszahl der Grundsteinlegung. Eine Kapsel wird eingelassen mit Dokumenten über die Geschichte der kath. Kirchengemeinde Petershagen. Die Baupläne werden entworfen durch den Architekten Cyrill Peuckert aus Paderborn, unter dessen Leitung der Bau seiner Vollendung entgegen wächst.

Das neue Gotteshaus entsteht an der Hohoffstraße. Die Straße hieß vorher Schulstraße und wurde 1954 nach dem ehemaligen Seelsorger Wilhelm Hohoff neu benannt. Hohoff war in Petershagen von 1886 – 1905 als Pfarrvikar tätig und wurde durch seine Schriften zu sozialpolitischen Fragen bekannt.

Die alte Kapelle wird 1961 verkauft und als Lagerhalle genutzt, bis sie im Zuge des Neubaus der Brücke 1968 abgerissen wird. Ein Fenster aus dieser Kapelle befindet sich jetzt in einer Nische hinten in der Kirche.

– Bildergalerie zum Kirchbau

Der Aufbau der Kirche wurde durch viele Fotos dokumentiert: Bildergalerie zum Kirchbau

Die Ausstattung der Kirche

Die Kirche ist 19 m lang, 10,20 m breit und bietet ca. 140 Plätze. Die Dachstuhlarbeiten gestalten sich besonders schwierig, weil die Turmspitze, etwa 28 m hoch, für diese Zeit eine ungewöhnliche Form hat. Die gewölbte Holzdecke besteht aus brasilianischer Kiefer. Die Fenster werden in verschiedenen Farben von dem Glasmaler Zappini aus Paderborn so geschaffen, dass sie in blau, rot, grün und gelb zum Altar hin ständig an Leuchtkraft zunehmen.

Der durch die Stufen erhöhte Chorraum zeigt den Altar aus Ibbenbürener Sandstein. Der messingfarbene Tabernakel, der zunächst auf dem Altar steht, stellt die Dreieinigkeit, die Heiliggeisttaube, und Brot und Wein dar. Neben den fünf Weihekreuzen ist auf der Altarplatte auch eine Vertiefung, in die während der Weihehandlung am 15. März 1958 vom Erzbischof Jäger die Reliquien der Kirche eingemauert wird.

Hinten über dem Eingang befindet sich eine Empore. Das bunte Rundfenster über der Empore stellt die Parabel vom guten Hirten – Christus mit dem Lamm – inmitten der Apostel dar. Rechts unter der Empore ist der Taufraum mit einem die Taufsymbole zeigenden Rundfenster. In den Raum links wird ein Beichtstuhl eingebaut, der allerdings im Jahre 1995 wieder entfernt wird.

1962 bekommt die Kirche drei neue Glocken mit den Tönen ais, cis und dis. Zunächst wird das Harmonium aus der Kapelle aufgestellt. 1963 wird dann die erste Orgel eingebaut.

Umgestaltung und weiterer Ausbau

1974 beschließt man die Neugestaltung des Chorraums. Der Altar wird verkleinert und mehr nach vorn geholt. Der Tabernakel, in Sandstein eingefasst, und das ewige Licht werden an der hinteren Wand installiert. Später folgen das Ambo aus Sandstein und die Sitzplätze für den Priester und die Messdiener. All diese Elemente werden nach Möglichkeit aus Teilen des alten Altars gefertigt.

In den 80er Jahren wird die Isolierung des Dachbodens der Kirche durchgeführt, die Fenster werden abgedichtet und statt der elektrischen Bankheizung wird eine gut regelbare Gasheizung eingebaut.

Dies ist die Voraussetzung für einen neuen Orgelbau. Es werden zunächst für die alte Orgel Entwürfe und Zeichnungen für Renovierungsmaßnahmen angefertigt, die allerdings zu keinem befriedigenden Ergebnis führen. 1995 wird die Orgel von der Firma Speith aus Rietberg fertig gestellt, eine Schleifladenorgel, die sich durch eine sensible mechanische Traktur (Verbindung von Taste und Pfeifenventil) auszeichnet. Das Instrument verfügt über 16 klingende Register, die auf drei selbstständige Werke verteilt sind. Die Orgel passt sich in gelungener Weise an die Farben des Rundfensters an der Westseite der Kirche und den vorherrschenden Farben im Kirchenraum an.

Weitere Ausstattungen kamen im Laufe der Zeit hinzu: Der Kreuzweg an den Seitenwänden wurde 1991 als Dauerleihgabe des Diözesanmuseums in Paderborn zur Verfügung gestellt. Die Madonna von 1870 wird 1990 von einer Gemeinde aus Wurmlingen geschenkt. Seit 2005 stand eine Johannesstatue aus dem 19. Jahrhundert als Leihgabe des Diözesanmuseums in der Kirche, die im Jahre 2021 durch eine Terrakotta-Statue der hl. Elisabeth von Thüringen ersetzt wurde.

Mit der Gründung der neuen Gemeinde St. Elisabeth wurden auch das große Kreuz aus dem Altarraum der ehemaligen Kirche St. Maria in Lahde, das aus der Werkstatt Erlenkötter Wiedenbrück stammt, sowie der Taufstein aus der Lahder Kirche übernommen.

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Quellen: